Ecuador Teil 1 – Ein Abenteuer beginnt

02.08.2019-05.08.2019

Tag 1

Ecuador wir kommen! Mit einer langen Anreise wohlgemerkt.

Am Freitag startete unsere Reise schon um fünf Uhr morgens. Zuerst fuhren wir mit dem Auto zum Münchner Flughafen und dort erspähte ich schon gleich eine unserer Mitreisenden – Melanie. In Frankfurt mussten wir unseren ersten Umstieg erledigen. Im Wartebereich trafen Christian und ich dann auf Matthias und Lenhart, auch sie waren ein Teil unserer Reisegruppe.

Ohne Verzögerungen und planmäßig hoben wir wieder in Frankfurt ab und flogen 11 Stunden lang nach Panama. Dort erfolgte dann unser zweiter Umstieg – der Flug nach Quito. Inzwischen schon sehr erschöpft nutze ich den mangelnd besetzten Flieger aus und konnte so die letzten 1,5 Stunden noch schlafen.

Um 21 Uhr Ortszeit (-7h) haben wir es endlich an unseren Zielort geschafft – Quito, die Hauptstadt Ecuadors, die auf 2800m Meereshöhe liegt. Benno, unser Reiseleiter, nahm uns dort in Empfang. Mehr als Händeschütteln, kurzes Vorstellen und die Fahrt ins Hotel war aufgrund der allgemeinen Erschöpfung nicht mehr drin. Den Rest unserer Gruppe sollten wir dann am nächsten Morgen kennenlernen.

Blick von 4000m auf die Hauptstadt. Quito erstreckt sich auf einer Länge von 40km.

Tag 2

Trotz Jetlag konnte ich wunderbar bis in den Morgen schlafen. So gut erholt ließ sich das Frühstück gleich viel mehr genießen. Im Frühstücksraum trafen wir auch auf den Rest unserer Gruppe: Franz, Stefan und Gerlinde. Nach ein paar kurzen Gesprächen wurde jedoch sofort klar, dass unsere Gruppe wunderbar harmonisieren wird, denn uns verbindet alle dieselbe Leidenschaft: das Bergsteigen.

Unser erster richtiger Programmpunkt für den heutigen Tag war die Bergstation des Pichinchas. Zur Akklimatisierung fuhren wir mit der Bergbahn auf fast 4000m. Dort spazierten wir dann gemütlich auf der Hochebene herum. Nach kurzer Zeit nahm ich jedoch ein leichtes Schwindelgefühl wahr, so machte sich die plötzliche Höhe doch bemerkbar. Durch bewusstes tiefes Einatmen war dies aber gleich wieder vorbei.

Nach wenigen Minuten Gehzeit erreichten wir ein Plateau, wo eine Schaukel zu finden war. Hier konnte man ein bisschen atemberaubende Action auf 4000m erleben und dabei die Aussicht auf die Hauptstadt genießen.

Die Schaukel am Pichinchia – ein absolutes Highlight.

Nach einem landestypischen Mittagessen – Fritada (gekochtes Schweinefleisch wird anschließend in Fett frittiert) führte uns der Weg in die Altstadt Quitos, durch die sieben Kreuze Straße. Im Hochland Ecuadors hat der Glaube einen großen Stellenwert und so sagt man, dass die Anzahl der Kirchen hier, die Menge der Discotheken an der Küste entspricht.

Tag 3

Am heutigen Tag ging es auf unseren ersten Gipfel, den Pasochoa mit 4200m. Der Wanderweg führte uns durch typische Anden-Landschaften und die Besteigung dieses Vulkans war einfach. Die Höhe bremste uns zwar ein, aber machten keinem in der Gruppe Schwierigkeiten. Das Wetter war zwar nicht perfekt, aber wir konnten eine wundervolle Aussicht genießen. Der Cotopaxi – der wohl schönste Vulkan in Ecuador , befand sich auch in Sichtweiter, nur zog es dieser vor, sich immer wieder hinter dichten Wolken zu verstecken.

Man möchte es kaum glauben, aber der Gipfel befindet sich auf 4200m.

Der Wind nahm später etwas zu und so war der Abstieg eine sehr staubige Angelegenheit. Am Ausgangspunkt wieder angekommen, wartete Edga (unser Chauffeur) schon auf uns. Über sehr holprige Straßen fuhren wir dann in unsere nächste Unterkunft am Fuße des El Corazon. Die Unterkunft war eine kleine sehr liebevoll gestaltete Hosteria mit Blick auf den Cotopaxi . Nach einem wunderbaren Abendessen war ich dann froh ins Bett zu kommen um mich ausruhen zu können.

Tag 4

Buenos Dias! – auf geht’s zu unserem nächsten Vulkan in Ecuador. Mit einer Höhe von 4788m entspricht der El Corazon mit seiner Höhe schon fast dem Mont Blanc. Glücklicherweise braucht man für diesen keine Steigeisen. Die Schneegrenze in Ecuador liegt in etwa auf 4500-5000m und die Gletscher beginnen meist erst ab 5100m-5300m. El Corazon bedeutet auf Deutsch „das Herz“ – nur herzlich war dieser Berg auf keinen Fall zu uns. Schon zu Beginn der Wanderung hing der Gipfel in den Wolken und wurde von starkem Wind umweht. Wir hatten im gesamten Aufstieg kaum Sicht und am Grat angekommen waren wir dem Wind vollständig ausgesetzt. Mit nur einer dünnen Wanderhose bekleidet, dauerte es nicht lange, dass mir kalt wurde. Das große Problem vor allem war, der Wind in Kombination mit der hohen Feuchtigkeit durch den Nebel/die Wolken. Die Tour selbst präsentiert sich mit einer wunderbaren Abwechslung von Gehgelände und „Gratwanderei“, aber genießen konnte ich dies leider überhaupt nicht. Als wir endlich den Gipfel erreichten, wollte ich so schnell wie möglich wieder runter. Der Gipfel war nach wie vor in Wolken und ich leicht durchgefrohren. Im Abstieg hatte ich noch zusätzlich mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen und so war der Tag leider mehr Qual als Genuss.

Frostige Verhältnisse am El Corazon.

Im Laufe des Abends hatten dann 75% der Gruppe mit höhenbedingten Symptomen zu kämpfen und so verkroch sich jeder nach dem Abendessen in die Zimmer, um sich auszuruhen.

Weiter gehts im Teil 2 mit Tag 5-8 (veröffentlichung folgt als bald); Tag 9-12 in Teil 3; Tag 13-16 in Teil 4

© Barbara Saxl (September 2019)

Christian Bendler

2 Antworten auf „Ecuador Teil 1 – Ein Abenteuer beginnt“

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