Norwegen Teil 3 – Geiranger, Runde und Bergen

30.04-03.05.2022

Der schönste Fjord Norwegens

Nach einem gemütlichen Frühstück brachen wir von Stryn nach Hellesylt auf. Von dort aus fährt eine normale Verkehrs-Fähre durch den Geiranger Fjord. Vorbei an den Wasserfällen „Die sieben Schwestern“ und dem „Freierwasserfall“ geht die Reise zum Ort Geiranger. Der Sage nach wollte dieser Freier eine der sieben Schwestern heiraten, doch alle lehnten ab. Aufgrund seines Frustes griff der Freier zur Flasche und wurde Alkoholiker. Dies spiegelt sich in einer Lücke des Wasserfalls wider, welche die Form einer Flasche annimmt.

Unser ursprünglicher Plan war, zu einem Aussichtspunkt beim Fjord hochzuwandern, aber aufgrund des zu knappen Zeitplans mussten wir vorzeitig abbrechen. Die letzte Fähre ging schon um 16:15 Uhr zurück und so nutzten wir noch die Zeit einfach die Landschaft zu genießen.

Auf der Fahrt zurück nach Stryn blieben wir noch am Hornindalsvatnet, dem tiefsten Süßwassersee Europas, stehen. Das Wasser war so spiegelglatt und das abendliche Licht lud ein, diese Szene ein wenig zu betrachten.

Eine Runde auf der Insel Runde

Am darauffolgenden Tag kam eines meiner weiteren Highlights, die Insel Runde. Die Insel ist deshalb so besonders weil sie die südlichste Papageitaucher-Kolonie beheimatet und für viele andere Vögel ein Paradies ist. Auf den Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenstopp, um auf den Helgehornet zu wandern. Endlich konnte ich die mitgebrachte kurze Hose anziehen, denn das Wetter war traumhaft und die Temperaturen angenehm. Oben angekommen genossen wir eine fantastische Aussicht auf weiße Berge, grüne Wälder, beeindruckende Fjorde die gefüllt waren mit tiefblauem Wasser. Die restliche Fahrstrecke zur Insel war auch noch spannend, einige einspurige Straßen und steile Brücken mussten befahren werden.

Wird das was?

Bei der Ankunft auf Runde war es noch früher Nachmittag, so wanderten wir auf der Insel umher. Die markierten Wege führen entlang der Klippen, am nördlichsten Ende kann man auf einem steilen Pfad zum Leuchtrum hinab steigen. Am Weg zurück zur Unterkunft kamen uns die ersten Fotografen entgegen, ich wurde schon nervös und dachte, ich könnte die Papageientaucher verpassen. Nach einem schnellen Abendessen in unserer Hütte, trieb ich Christian schon wieder an zum Brutplatz rauf zu wandern. Leider musste ich erkennen, dass sich am Horizont schon Wolken vorgeschoben haben und so die Sonne schneller verschwinden würde. Auch kamen uns wieder alle Fotografen entgegen und so befürchtete ich noch mehr, alles verpasst zu haben.

Am Brutplatz angekommen stand nur noch eine Person dort, diese fragte ich sogleich ob die Vögel schon hier waren. „Sie sind spät heute, vielleicht kommen sie auch gar nicht wegen dem starken Wind auf den Klippen“ war die enttäuschende Antwort. Wir blieben aber trotzdem, ich wollte noch nicht aufgeben. Leider wurde es stetig dunkler und immer unwahrscheinlicher ein gutes Bild zu bekommen. Doch um ca. Acht Uhr erhob sich plötzlich eine schwarze Wolke vom Meer und tausende Papageientaucher flogen in einer aberwitzigen Geschwindigkeit umher. Zu Beginn war es fast unmöglich die Tiere abzulichten, aber mit der Zeit setzten sich einige zu ihren Nestern und lugten noch daraus hervor. Es war ein unglaubliches Naturschauspiel, dass Christian und ich fast für uns allein hatten, ich war so glücklich über dieses Erlebnis.

Das Bild ist leider nicht scharf, aber eignet sich gut dafür einen Eindruck zu haben, was auf den Klippen los war.
Ein paar Mal hatte man das Gefühl, dass sie sich schon ein wenig präsentierten.
Der englische Namen „Puffin“ passt meiner Meinung nach perfekt zu den Tieren.

Ein gemütlicher Zwischenstopp und Bergen

Am nächsten Morgen fuhren wir schon wieder von Runde los. Wir machten einen Zwischenstopp in Nordfjordeid, um uns dort die Fjordpferde anzuschauen. Inzwischen werden diese starken Tiere vorwiegend für den Sport gezüchtet. Da wir ausreichend Zeit hatten und das Wetter nicht so schön war entschieden wir nur noch bis Forde weiterzufahren und uns dort in einem Hotel mit Wellnessbereich verwöhnen zu lassen.

Am 3. Mai trafen wir schließlich in Bergen ein und wir konnten es kaum glauben, hatten wir doch auch hier strahlend schönes Wetter. Das ist deshalb so besonders, weil Bergen als niederschlagreichste Stadt in Europa zählt. An bis zu 280 Tagen im Jahr soll es hier regnen. Wir nutzen wieder das Angebot der E-Scooter und düsten so durch die Stadt. Es gibt in Bergen einen Platz, der lässt sich leicht mit der Ansicht der bunten Häuser vor der Nordkette in Innsbruck verwechseln. Wieder mal versuchte ich auch hier mein Glück mit den Grödeln. Man möchte es kaum glauben, aber nach dem insgesamt fast 15. Geschäft, dass ich in Norwegen aufgesucht hatte, wurde ich endlich fündig. Im Bergenhus Bryggeri genossen wir schließlich ein überaus leckeres Abendessen mit wunderbarem Blick auf den Hafen von Bergen.

Natürlich mit Norweger Pulli in Norwegen.

Zweiten Teil verpasst? Den findest du hier: Teil 2 – Norwegens höchster Berg und seine Tiere

Im Teil 4 geht es zu den bekanntesten Felsformationen Norwegens.

© Barbara Saxl (September 2022)

Christian Saxl

Der Link zum Campingplatz auf Runde: Goksöyr Camping / Runde / Norway – Norwegen – Norge (goksoeyr-camping.com)

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