Mit der Kraxe auf Achse – Kellerjoch

An diesem Tag ging es endlich auf meinen Hausberg, das Kellerjoch. Mit dem eigenen Kind in der Kraxe auf dem Rücken eröffnet sich die Bergwelt aus einer ganz neuen Perspektive. Es geht nicht mehr um steile, anspruchsvolle Bergtouren, sondern einfach darum, unserem Sohn die Liebe zu den Bergen zu vermitteln.

Lift up!

Aufgrund der Länge der Tour haben wir uns diesmal entschieden, mit dem Lift bis zum Hecherhaus zu fahren. Ein weiterer Vorteil dabei war, dass Mila mitgehen konnte. Durch ihre Arthrose in den Pfoten sind längere Touren für sie nicht mehr machbar.

Die alte Mittelstation in der morgendlichen Sonne

Ich bin schon ewig nicht mehr mit dem Lift gefahren, weil wir sonst immer zu Fuß oder mit den Skiern aufgestiegen sind. Aber es war wirklich schön, am Lift die Morgensonne zu genießen und im Hintergrund die Kuhglocken zu hören.

Mila fuhr mit mir hoch und Junior genoss seine erste Liftfahrt mit Papa. Seine Augen waren so groß vor Aufregung und er hatte keine Sekunde Angst.

Auf Mamas Schultern

Oben angekommen ging es direkt in die Kraxe und auf meine Schultern. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, unseren Sohn auf diesen Berg zu tragen.

Vorbei am Hecherhaus beginnt der Weg hinter dem Schlepplift. Schon nach wenigen Minuten öffnet sich der Blick ins Inntal und man spürt, wie der Lärm des Alltags mit jedem Schritt leiser wird.

Der gut markierte Weg schlängelt sich südlich unterhalb des Arbeser Kogels hinauf. Er ist angenehm zu gehen, nicht allzu steil und mit der Kraxe gut zu bewältigen. Die frische Luft lies den Kleinen friedlich einschlafen.

Der richtige „Schuckelrythmus“ und die frische Bergluft erleichtern das Nickerchen auf jeden fall,

Bald wird der Weg steiniger und etwas steiler, aber immer noch gut begehbar. Zwischendurch gibt es immer wieder flachere Abschnitte, die sich hervorragend für kleine Pausen eignen.

Lautstark auf den Gipfel

Der Weg führt nun an der Kellerjochhütte vorbei. Nun wird der Weg anspruchsvoller, kurze seilversicherte Passagen führen über den Grat hinauf zur Kapelle. Langsam wurde auch unser Junior wach, aber da nur noch der letzte Anstieg über die steile Wiese vor uns lag, wollten wir keine Pause machen.

Leider wurde die Unzufriedenheit unseres Kindes immer größer und war auch nicht mehr zu überhören. Also nahm ich ihn kurzerhand aus der Kraxe und trug ihn so hoch, in der Hoffnung, dass es helfen würde. 

Und dann standen wir auf dem Gipfel vor der Kellerjochkapelle und konnten diesen Moment zunächst gar nicht genießen. Wir hatten beide etwas Mühe, Bubis Stimmung zu heben. Eine kleine Jause und sein Büchlein über Autos halfen. Doch die Ruhe auf dem Gipfel währte nur kurz,  denn gleich darauf kam eine Drohne angeflogen.

Doch ein Genuss

Trotzdem konnten wir diesen besonderen Moment schließlich doch genießen und ich war richtig stolz, meinen Sohn hier hoch getragen zu haben. Die frische Bergluft, die Freiheit auf dem Gipfel und die staunenden Augen unseres Kindes machten diesen Moment für uns unvergesslich und perfekt.

Mit dem Abstieg kehrten wir in der Kellerjochhütte ein und gönnten uns eine wohlverdiente Jause. Auf dem weiteren Weg zurück machte unser junger Mann noch ein Nickerchen und so kamen wir entspannt wieder am Lift an.

© Barbara Saxl (Oktober 2024)

Christian Saxl

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