Projekt „four in eight“ – Teil Vier – Zugspitze

Nachtrag vom 16.08.-17.08.2018

Planänderung

Den ursprünglichen Plan die Dufourspitze als letzten Berg meines Projektes zu erklimmen, mussten wir leider verwerfen. Mit den angekündigten Schneefällen, waren dies keine akzeptablen Bedingungen. Eine Alternative war schnell gefunden, lag doch die Zugspitze fast auf unserer Fahrstrecke. Wir entschieden uns für die Route über das Höllental. Sie gilt als sehr anspruchsvoll, bietet aber jede Menge Abwechslung.

Wir suchten uns in der Nähe spontan einen Campingplatz. Glücklicherweise erwischten wir gerade noch einen der letzten freien Plätze, alle nach uns ankommenden wurden gebeten sich wo anders eine Bleibe zu suchen. Nach einem Chili con Carne aus der Dose ging es auch schon bald in den Schlafsack, wollten wir doch am nächsten Tag schon um 3 Uhr morgens starten.

Der Eibsee von knapp unterhalb des Gipfels der Zugspitze aus gesehen.

Der nächste Tag – Die Zugspitze

Pünktlich um 4 Uhr standen wir am Parkplatz in Hammersbach, der Ausgangspunkt der Tour auf die Zugspitze. Wir warfen einen kurzen Blick auf die Übersichtstafel, um uns nochmals den Weg gut einzuprägen. Auf einem Schild meinte Christian zu lesen, dass keine Steigeisen notwendig sind, also packten wir sie wieder aus und ließen sie im Auto zurück. Später stellte sich dies als Fehler heraus.

Schnellen Schrittes ging die Wanderung los, wollten wir doch als eine der ersten am Klettersteig sein, um nicht unnötig hinter langsameren Menschen nachklettern zu müssen. Noch im Dunkeln und mit der Stirnlampe bewaffnet führte uns der Weg durch eine wunderschöne Klamm. Bei Tageslicht wäre dieser Anblick sicher ein größerer Genuss gewesen.

Da war wohl was

Ein paar Wanderer, die schon etwas früher gestartet sind, konnten wir gut überholen und am Höllentalanger angekommen gönnten wir uns eine kurze Rast. Leider bemerkten wir erst jetzt den Fehler vom Anfang. Ein Schild wies eindeutig darauf hin, das Steigeisen notwendig sind. „Was nun?“ war die Frage. Christian hatte seine Stöcke mit integriertem Pickel dabei, deshalb entschlossen wir uns weiter zu gehen und darauf zu hoffen, dass die Sonne die oberste Schicht des Gletschers gut aufweicht.

Sonnenaufgang am ersten Klettersteig.

Beim Sonnenaufgang standen wir schon mitten im ersten Klettersteig, noch top motiviert und frisch kletterten wir flott rauf. Immer weiter führte uns der Weg Richtung Höllentalgletscher. Mit schweren Bedenken näherte ich mich diesem. „Na wie soll das ohne Steigeisen funktionieren?“. Am Gletscher selbst waren viele kleine Steine, diese konnten wir dann gut als „Anti-Rutsch-Unterlage“ verwenden. Vorsichtig und jeden Schritt sehr gut geprüft ging es ohne Zwischenfall Richtung Randspalten bzw.- Einstieg des zweiten Klettersteiges. Im Nachhinein sagte ich immer wieder, dass wir hier mehr Glück als Verstand hatten. Etwa eine Woche später, zeigte auch ein Unfall an jenem Gletscher, wie gefährlich die Situation werden hätte können.

Der Höllentalgletscher. Man sieht hier gut unsere „Tritthilfen“.

Die verschwundene Leiter

Der Einstieg am Klettersteig war technischer als angenommen. Die Leiter, die sich dort befinden hätte sollen, lag ca. 200 Meter unter uns am Gletscher. Mit den nassen Sohlen und viel Krafteinsatz hievten wir uns die ersten Meter hoch. Hier gilt es auch nochmals besonders aufzupassen, muss man doch direkt über die Randspalte. Danach war die weitere Kletterei für uns ein leichtes.

Der letzte Gipfel

Zum Ende hin und nach etwa 2000 hm in den Beinen machte sich bei mir Müdigkeit breit. Für das letzte Stück bis zum Gipfel musste ich nochmals die Zähne zusammenbeißen. 5 Stunden nach unserem Start sind wir endlich oben angekommen und ich konnte nichts anderes tun als zu Grinsen. War doch dies der letzte Gipfel meines Projektes. Auch wenn ursprünglich die Dufourspitze das Grande Finale hätte sein sollen war ich mit dem „Ersatzgipfel“ mehr als glücklich.

Gipfelglück auf der Zugspitze. Christians sechster 7SotA und mein fünfter.

Für den Abstieg nutzten wir die Bahn und wir beide konnten sehr zufrieden die Reise nach Hause antreten.

Der Weg auf die Zugspitze – Christian Bendler und ich

Gepostet von Barbara Saxl am Freitag, 5. Oktober 2018
Film: Christian Bendler; Schnitt: Barbara Saxl

© Barbara Saxl (Mai 2019)

Christian Bendler

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