Um mental stark am Berg zu sein muss man auch lernen mit Misserfolgen umzugehen. Jeder Misserfolg gibt einem ein wertvolles Feedback. Es zeigt einem auf, was nicht so gut gelaufen ist und auch was man das nächste Mal anders machen sollte. So kannst du aus deinem Fehler lernen und bestenfalls machst du diesen Fehler auch nur einmal. Wenn man es hier richtig angeht wird es auch zukünftig immer leichter die richtigen Rückschlüsse zu ziehen.

Die Fehleranalyse
Bei der Fehleranalyse sollte der Fokus auf das liegen, was man kontrollieren kann. Muss eine Tour abgebrochen werden, weil man nicht auf den Wetterbericht geachtet hat, ist dies ein kontrollierbares Element. Kann eine Kletterroute nicht durchstiegen werden, da durch akuten Felssturz Gefahr im Verzug ist, ist dies ein unkontrollierbares Element.
Wenn man sich an Projekte zurückerinnert, die so gründlich schief gegangen sind, sollte man sich aber vor Augen halten, welche wertvollen Lektionen gelernt wurden. Je öfter genau dies trainiert wird, desto schneller und einfacher kommt man aus sogenannten tiefschwarzen Löchern raus. Die Resilienz wächst und es fällt einem immer leichter das Positive daran zu erkennen.
Langfristig genießt man dann jeden Erfolg um so mehr, da man genau weiß wie sich Misserfolge anfühlen.
Ein anderer Blickwinkel
Auch kann es helfen dies aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Jeder Fehler gibt einem die Chance sich weiterzuentwickeln. Große Misserfolge können auch nur entstehen, wenn man bereit ist etwas zu riskieren und nur wenn man etwas riskiert kann man dazu lernen.

Aber am Berg sollte man das Risiko, das man bereit ist einzugehen immer sehr gut abwiegen. Nicht jeder Fehler ist es wert selbst ausprobiert zu werden.
Abschließend finde ich jedoch sind Bergsteiger eines der besten Beispiele wie Misserfolg in Weiterentwicklung umgewandelt wird, denn meist werden die Berge dann höher bzw. die Routen schwieriger.
Misserfolg ist lediglich eine Gelegenheit, mit neuen Ansichten noch einmal anzufangen (Henry Ford)
Fehleranalyse
Nutzen
- Erkennen der Eigenverantwortung
- Handlungsmöglichkeiten erarbeiten
- Erfahrung erweitern
Wann und Wo?
- Nach einem gescheiterten Vorhaben
- In einer ruhigen Umgebung für die Selbstreflexion
- Nachbesprechung mit den Beteiligten Personen
Ablauf:
- Entspannung anhand von Atmungstechnik
- Visualisierung der/des Situation/Tour/ Vorhabens
- Unterscheidung der kontrollierbaren und unkontrollierbaren Ereignisse
- Erkennen der selbstverschuldeten kontrollierbaren Ereignisse
- Was kann man anders machen? Was wurde daraus gelernt?
- Gestärkt daraus hervorgehen
Möchtest du gerne mehr zu diesem Thema lesen? Vielleicht interessiert dich der vorhergehende Beitrag auch.
Siehe unter folgendem Link:
https://barbarasaxl.at/die-vorbereitung-als-garant-fuer-eine-gelungene-tour
© Barbara Saxl (Mai 2021)
Guter Beitrag